Einsteigertipp: Fotoqualität steigern durch einen gerade ausgerichteten Horizont

In meinem Blogbeiträge zur Verwendung des 3x3-Rasters für eine bessere Bildkomposition habe ich schon darauf hingewiesen, dass ich das Raster auch zur korrekten Ausrichtung des Fotos verwende. Warum ein gerade ausgerichtetes Foto wichtig ist und wie ihr dies sicherstellen könnt, erkläre ich euch in diesem Blogbeitrag.

gerader Horizont als qualitätsmerkmal

Seit ich mich intensiv mit der Fotografie beschäftige, achte ich sowohl bei meinen eigenen als auch bei fremden Fotos verstärkt auf Fehler, die ein sorgsam geschossenes Foto von einem Schnappschuss unterscheiden. Einer der auffälligsten Fehler ist dabei ein nicht sauber ausgerichteter Horizont. Durch die Neigung des Fotos nach rechts oder links wird die Qualität der Bildkomposition stark vermindert - einem geschulten Auge fällt dies auch sofort auf. In meinem Beispielfoto am Sylter Strand sieht man anhand des 3x3 Rasters, dass das Foto nach links kippt. Der Horizont sollte eigentlich exakt auf der rot eingefärbten horizontalen Linie liegen. Da ich hier also nicht sauber gearbeitet hatte, musste ich das Foto nachträglich korrigieren.

Nicht ganz sauber ausgerichtet: Der Horizont kippt nach links weg
Nicht ganz sauber ausgerichtet: Der Horizont kippt nach links weg

MIT SORGSAMER KAMERAAUSRICHTUNG NACHBEARBEITUNG VERMEIDEN

Um bereits im Moment der Aufnahme ein gerade ausgerichtetes Foto zu erhalten, nutze ich immer das 3x3-Raster der Kamera oder auch die Wasserwagen an meinem Stativ (mehr zu den Typen von Stativen in meinem Blogartikel über meine Einstiegsausrüstung). Manche Kameras bieten zudem auch die Möglichkeit sich auf dem Kameradisplay eine Wasserwaage anzeigen zu lassen.

Je ordentlicher ich schon hier arbeite, desto weniger Aufwand habe ich später in der Nachbearbeitung und desto weniger Bildausschnitt verliere ich durch die Begradigung. Ganz generell sollte man sowieso immer die Verwendung eines Stativs für Landschaftsaufnahmen in Erwägung ziehen, denn man arbeitet hierdurch automatisch etwas langsamer und somit auch sorgfältiger. Gute Stative unterscheiden sich hier von einfachen Modellen durch einen sogenannten Kugelkopf, durch den sich die Kamera sehr präzise ausrichten lässt. 

Die Verwendung eines Stativs mit Kugelkopf unterstützt die sorgsame Kameraausrichtung
Die Verwendung eines Stativs mit Kugelkopf unterstützt die sorgsame Kameraausrichtung

Ausrichtung nachträglich korrigieren

Prinzipiell nutze ich zwei Möglichkeiten zur nachträglichen Begradigung von Fotos. Um ein Foto vor dem Versand von Urlaubsgrüßen oder einem Post auf Facebook noch schnell nachzubessern, reichen mir die eingebauten Korrekturmöglichkeiten meines Smartphones vollkommen aus. Die Bearbeitung eines Fotos dauert hier meist nur 15 Sekunden. Neben der Begradigung des Horizonts nutze ich hier zudem meist auch die vorgeschlagenen Autokorrekturen, um ein besseres Ergebnis zu erhalten.

Für Fotos, die in hoher Auflösung zum Verkauf angeboten werden, oder bei Kundenaufträgen reicht die schnelle Bearbeitung mit dem Smartphone aber natürlich nicht mehr aus. Hier verwende ich die Bildverarbeitung- und bearbeitungssoftware Adobe Lightroom, mit der ich aktuell alle meine Fotos nachbearbeite (als kostenlose Alternative kann z.B. auch GIMP verwendet werden). Über den Shortcut "R", werden mir alle Funktionen zum Bearbeiten des Bildausschnitts und der Begradigung von Fotos zur Verfügung gestellt. Ich habe nun die Möglichkeit eine manuelle Korrektur vorzunehmen oder über die Winkelfunktion das Foto halbautomatisch ausrichten zu lassen.

  

Schnelle Nachbearbeitung mit dem Smartphone (in diesem Fall mit dem iPhone)
Schnelle Nachbearbeitung mit dem Smartphone (in diesem Fall mit dem iPhone)
Nachbearbeitung in Lightroom: Die Winkelfunktion ermöglicht eine perfekte Begradigung
Nachbearbeitung in Lightroom: Die Winkelfunktion ermöglicht eine perfekte Begradigung

Fazit

Zusammen mit den beiden Regeln zur Bildkomposition gehört die saubere Ausrichtung von Fotos zum Grundrepertoire für bessere Fotos, das sich tatsächlich mit jeder Kamera oder Smartphone anwenden lässt. Ich nutze diese Regeln inzwischen bei jedem ernsthaft geschossenen Foto und rufe sie mir immer wieder in Erinnerung, bevor ich auf den Auslöser drücke.


Wenn du wissen möchtest, mit welcher Ausrüstung ich meine Landschaftsfotos mache (Spoiler: Ich arbeite mit Sony-Kameras), dann schau gerne auch einmal in meinem Blogartikel zur Einstiegsausrüstung vorbei.

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