Update März 2020: Mein ursprünglicher Artikel zur Einstiegsausrüstung für Landschaftsfotografie ist inzwischen schon ein paar Jahre alt und auch wenn sich mit der Ausrüstung von 2016 noch wunderbare Fotos erstellen lassen, möchte ich einige Anpassungen und Weiterentwicklungen der letzten Jahre nicht unerwähnt lassen. Ich habe daher die Inhalte und Links des Blogbeitrages auf den neusten Stand gebracht, sodass er auch in 2020 noch eine gute Entscheidungsgrundlage für Einsteiger in die Landschaftsfotografie bietet.
Body und Objektive
Zur Grundausrüstung gehört zunächst einmal die Kamera bzw. vielmehr der Kamerabody. Hier verwende ich die etwas ältere, aber immer noch sehr gute Sony Alpha 6000*. Inzwischen gibt es diverse Nachfolger dieser Kamera, die Sony Alpha 6100*, 6300*, 6400*, 6500* und 6600*. Die diversen Nachfolger bieten noch mehr Leistung, insbesondere im Bereich Autofokus, Iso-Rauschen und Video, sind aber sind auch wesentlich teurer in der Anschaffung. Wer nach einer guten Einsteigerkamera für Landschaftsfotografie sucht ist auch in 2020 noch gut mit der günstigen Alpha 6000* bedient, wer gerne auch Menschen fotografiert sollte wegen des besseren Autofokus auf die Alpha 6400* schauen. Übrigens habe ich anstatt des mitgelieferten Halsbandes, das relativ schnell zu Nackenschmerzen führt, eine günstige Handschlaufe* im Einsatz.
Neben dem Kamerabody sind gute Objektive essentiell. Ich habe meinen Kamerabody mit dem sog. KIT-Objektiv (16-50mm) erworben...und bald wieder verkauft. Denn nach den ersten Monaten des ausprobierens kommt doch schnell der Wunsch nach besseren und spezialisierten Objektiven auf. Ich habe mir daher das Weitwinkelobjektiv Samyang 12mm F2.0* zugelegt, das seitdem quasi mein Standardobjektiv bei Landschaftsaufnahmen ist. Wer aber beispielsweise auf Reisen noch etwas mehr Flexibilität haben möchte, sollte sich das Sony 18-105mm F4* anschauen. Es ist nicht das aller schärfste Objektiv, dafür aber mit einem Bildstabilisator ausgerüstet und rundet insbesondere für Einsteiger das Einstiegspaket gut ab.
Stative
Die Grundausrüstung an Kamera und Weitwinkelobjektiv ermöglicht mir gute Fotos bei guten Lichtverhältnissen zu machen. Für qualitativ höherwertige Fotos, und insbesondere für Fotos in der Dämmerung oder bei Nacht sowie für Langzeitaufnahmen gehört die Kamera jedoch auf ein Stativ.
Günstig, aber in den allermeisten Situationen vollkommen ausreichend und zudem einfach und leicht transportieren sind die sogenannten Gorillapods*. Diese haben den Vorteil von flexiblen Beinen und lassen sich somit auf nahezu jedem unebenen Untergrund platzieren.
Die nächste Stufe wären dann ein Reisestativ*, das schon deutlich schwerer ist, aber immer noch ein geringes Packmaß hat und gut im Koffer mitgenommen werden kann. Es sollte dabei darauf geachtet werden, dass der Stativkopf über ein Kugelgelenk verfügt, um die Kamera präzise ausrichten zu können.
Filter für Spezialeffekte
Im Bereich Landschaftsfotografie werden oft sogenannte ND-Filter (auch Graufilter genannt) und Polfilter genutzt, um spezielle Effekte zu erzielen.
Ein ND-Filter ermöglicht es Langzeitbelichtungen auch am Tag durchzuführen. Normalerweise würde eine Langzeitbelichtung am Tag dazu führen, dass das Bild überbelichtet wird. Durch den Filter, den es in unterschiedlichen Stärken gibt, wird die Linse abgedunkelt und ermöglicht es somit auch bei starkem Sonnenschein bis zu 30 Sekunden zu belichten. Ich benutze den Filter immer dann, wenn ich fließendes Wasser oder Wolken "glatt" ziehen möchte. Dadurch wirkt ein Foto ruhiger und es entsteht ein fast mystischer Effekt. Für Fotos mitten am Tag verwende ich die sehr starken (1000x) Filter, bei Abenddämmerung reicht ein etwas schwächerer (64x).
Zusätzlich zum ND-Filter verwende ich oft einen Polfilter. Dieser ermöglicht mir unerwünschte Reflexionen auf Oberflächen, z.B. im Wasser, zu reduzieren und somit quasi bis auf den Grund zu schauen. Wenn ich mich zwischen einem der drei Filter entscheiden müsste, würde ich mit einem 64x ND-Filter beginnen, er ermöglicht zu Beginn die größte Anzahl an Anwendungsfällen abzudecken.
Bei der Anschaffung der Filter ist auf den Durchmesser des Objektives zu achten. Die von mir verlinkten Filter mit 67mm Durchmesser passen auf das 12mm Objektiv von Samyang. Für andere Objektive mit kleinerem Durchmesser müssen entsprechende Adapterringe verwendet werden.
Nützliches Zubehör
Ersatzakkus
Für eine Fototour über mehrere Stunden und mit einigen hundert Fotos könnte es mit einer Akkuladung schon knapp werden. Noch dramatischer wird es, wenn es draußen richtig kalt ist, dann entladen sich Akkus wesentlich schneller (Tipp: Die Akkus dann so nah wie möglich am Körper aufbewahren). Daher sollte mindestens 1 Ersatzakku immer dabei sein. Beim Akkupack von Baxxtar ist praktischerweise noch eine Ladeschale dabei, die bei der Sony Alpha 6000 fehlt.
Kamerarucksack
Für längere Reisen muss die gesamte Ausrüstung auch irgendwie angenehm transportiert werden. Hier bietet sich ein Kamerarucksack* besser an als eine Kamearatasche. Hiermit kann ich meine gesamte Landschaftsfotografieausrüstung + Laptop und Stativ (außen am Rucksack befestigt) transportieren.
Taschenlampe
Typischerweise entstehen Landschaftsaufnahmen entweder früh am Morgen oder am Abend jeweils in der goldenen Stunde (die Stunde nach dem Sonnenaufgang bzw. vor dem Sonnenuntergang) und der blauen Stunde (die Stunde vor dem Sonnenaufgang bzw. nach dem Sonnenuntergang), da man zu diesen Zeiten sehr schöne Farben bekommt. Nachteil ist dabei, dass man zuvor oder danach im Dunkeln unterwegs ist. Es empfiehlt sich daher eine lichtstarke Taschenlampe dabei zu haben, um auch wieder sicher nach Hause zu kommen.
Reinigungsset
Nach jeder Fototour sollte die Kamera und insbesondere das Objektiv von Schmutz und Flecken gereinigt werden. Insbesondere nach Einsätzen am Stand sind Sandkörner und Wasserflecken auf der Kamera an der Tagesordnung. Solange Verunreinigungen nur außen vorhanden sind, lassen sie sich einfach selbst mit einem Reinigungsset bestehend aus einem Blaseball, einem Pinsel und einem Microfasertuch reinigen. Verunreinigungen in der Kamera sollten hingegen eher von einem Profi vorgenommen werden. Um dies von Anfang an zu vermeiden, sollte man einen Objektivwechsel vor Ort soweit wie möglich vermeiden.
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Disclaimer: Für die Vorstellung der Produkte erhalte ich KEINE Zuwendung durch die jeweiligen Unternehmen. Alle Empfehlungen beruhen auf meinen eigenen Erfahrungen und aus voller Überzeugung.
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Volker Voss (Samstag, 06 Mai 2017 12:41)
Hallo, Matthias, ich habe heute mein Stativ erhalten, das ich auf Grund der Empfehlung hier bestellt habe. Allerdings habe ich das Nanomax 430T bestellt, da es vom Packmaß her noch vertretbar ist und 20 cm mehr Höhe ja nicht schaden können. Es ist wirklich gut verarbeitet und hält auch meine doch recht schwere Nikon P900 sehr stabil. Es hat mich gefreut, auch mal einen Tip für ein wirklich gutes und dabei preisgünstiges Stativ zu finden, in den allermeisten anderen Blogs, die ich schon besucht habe, werden immer nur erheblich teurere Modelle empfohlen, oft heißt es auch, "alles unter 200 € taugt sowieso nichts". Wie man sieht, geht es doch auch erheblich günstiger, ohne Abstriche an der Stabilität hinnehmen zu müssen. Ich freue mich schon auf neue, interessante Beiträge auf dieser Seite.
Liebe Grüße,
Volker
Sven (Freitag, 08 Februar 2019 12:21)
Hallo, wenn ich mir die Blendensterne von Deinem Beispielbild mit der Windmühle anschaue, so ist dieses aber nicht mit dem Samyang 12mm entstanden. Welches Objektiv hast Du dafür genommen?
Grüße Sven
Matthias (Freitag, 08 Februar 2019 12:43)
Hi Sven, da liegst du vollkommen richtig. Das Windmühlenfoto ist tatsächlich noch mit dem Kit-Objektiv entstanden, was ich aber schon längst wieder verkauft habe. Inzwischen benutze ich für Landschaftsaufnahmen fast ausschließlich das Samyang, wenn es nicht anders geht auch mal das 24-105, wobei man bei der Schärfe dann schon Abstriche machen muss.