Anfang Juni hatte ich am Vorabend der Reise in den Sommerurlaub die Gelegenheit die Frankfurter Skyline fotografisch in Szene zu setzen. Nach einem sehr sonnigen Tag im Opelzoo, der übrigens für Tierfotografen eine sehr empfehlenswerte Adresse ist, zeigte sich die Skyline zur blauen Stunde von ihrer (fast) besten Seite...
Auf den Richtigen Moment warten
Fotografen sind nicht nur auf der Suche nach dem besten Motiv, sondern nach dem besten Motiv im richtigen Licht. Die größte Chance dazu bietet sich meistens kurz vor Sonnenaufgang bzw. kurz nach Sonnenuntergang, wenn in der sogenannten blauen Stunde die Motive in ansprechenden Rot- und Blautönen schimmern (über diverse Apps wie z.B. Photopills können die entsprechenden Uhrzeiten für jeden Tag schnell herausgefunden werden). Wichtig ist in diesem Moment: Geduld haben. Bis ich mein Zielbild im Kasten hatte, war ich zuvor schon fast 2 Stunden auf dem Eisernen Steg und habe auf den richtigen Moment gewartet. Erst bei den letzten Aufnahmen, als auch die Lichter der Hochhäuser aufleuchteten, war ich zufrieden. Noch besser wäre es übrigens gewesen, wenn die hübschen Schleierwolken noch etwas prominenter ins Bild gerückt wären, aber man kann halt nicht immer alles haben ;)
Ausrüstung vorbereiten
Auch wenn die blaue Stunde vermeintlich lange dauert, so ist es dennoch ratsam, nicht erst vor Ort zu überlegen, welche Ausrüstung für das gewünschte Foto sinnvoll sein könnte, da ein umfangreicher Ausrüstungsauf- und -umbau auf einer hoch frequentierten Brücke eher unangenehm ist und man den richtigen Moment im Zweifel dann doch verpasst. Ich habe mir daher am Vormittag schon überlegt, mit welcher Ausrüstung ich wohl die besten Ergebnisse erhalte. In diesem Fall fiel meine Wahl auf das 12mm-Weitwinkelobjektiv von Samyang*, zusammen mit einem 64-fach ND-Filter, um das Wasser des Mains mit einer Langzeitbelichtung glattziehen zu können. Zuhause blieb hingegen mein Reisestativ, das ich üblicherweise dabei habe, da ich mit einer maximalen Höhe von 80cm nicht über die Brüstung der Brücke gekommen wäre. Stattdessen hatte ich ein sehr günstiges und etwas wackliges Stativ von Hama dabei, das sich aber immerhin bis auf Kopfhöhe ausfahren lässt.
Verschiedene Perspektiven testen
Manch einer mag denken, dass 2 Stunden an ein und der selben Stelle recht lang(weilig) werden können. Bedenkt man jedoch, dass jedes Foto eine Langzeitbelichtung war, ich jedes Foto zur Sicherheit mindestens zweifach schoss (da die Brücke ab und an vibrierte) und die Kamera eine recht lange Verarbeitungszeit hat, vergeht die Zeit dann doch sehr sehr schnell. In einem Radius von 20m testete ich diverse Perspektiven (nur Skyline, mal mehr mal weniger Brücke dazu usw.). Ich versuche immer dasselbe Motiv aus verschiedenen Perspektiven zu fotografieren, denn oft entscheidet sich erst in der Nachbearbeitung an einem größeren Bildschirm, welches Foto interessant und welches eher Durchschnitt oder Ausschuss ist.
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